Tradition


Weinbautradition in Guntramsdorf

Lieber Besucher auf dieser Seite wollen wir Ihnen einen kurzen Rückblick über die Weinbautradition in Guntramsdorf bieten. Die Bilder und der Text stammt aus den Archiven des Heimatmuseums und wir dürfen Sie auf diesem Wege zu einem Besuch des Heimatmuseums einladen. (nähere Details unter Heimatmuseum)

Guntramsdorf wird in alten Urkunden immer wieder in Verbindung mit Weingärten genannt. Sicher ist, das die Römer den Weinbau in unsere Gegend gebracht haben. Sie schätzten nicht nur die warmen Quellen in Baden, sonder pflanzten auch Reben in den kalkreichen, sandigen Boden der Thermenlinie die von rauen Winden durch den Anninger geschützt werden. Die älteste Urkunde mit der ersten Erwähnung des Weinbaues in Guntramsdorf ist von Bischof Ulrich von Passau (1092-1121). Dieser erhielt laut einer Passauer Urkunde einen Teil eines Weingartens in Guntramsdorf.

1552 bekommt die Marktgemeinde von Rudolf II. ein Marktwappen, in dem auf einem grünen Fels ein stilisierter Weinstock zu sehen ist. Dadurch wird die Bedeutung des Weinbaues in Guntramsdorf schon im 16. Jahrhundert bekundet.

Stockkultur
Weinernte
Die beiden Türkenstürme 1529 und 1683, sowie die Pestjahre 1653, 1679 und 1713 brachten dem Weinort schwere Not. Die Hälfte der Häuser waren Brandstätten, die Weingärten lagen brach und verödet. Trotz intensiver suche von Fachleuten – sogar aus Wien – die von Acker- und Weinbau etwas verstünden ging der Weinbau auf Grund der Unwissenheit der neuen Siedler zurück. Kurz vor 1900 kam die Katastrophe aus Frankreich – die Reblaus – wurde eingeschleppt. Eine amerikanische Unterlagsrebe für die Veredelung brachte die ersten Erfolge bei der Reblausbekämpfung.

Die Weinkulturen mussten mühsamen und kostspielig wieder aufgebaut werden.

In dieser schweren Zeit wurde 1900 der Verein „zum Schutze des österreichischen Weinbaues in Guntramsdorf“ gegründet. Damaliger Obmann Karl Mahr dessen Kellerwirtschaf als „nö. Beispielskellerei“ bezeichnet wird, legte sehr viel Wert auf Qualitätsverbesserung. Es wird aufgerufen die Weinlese zur Qualitätsverbesserung soweit als möglich hinauszuschieben und immer mehr auf die Sortenreinheit hingewiesen. Die Gemeinde subventionierte die Hauerschaft für den Besuch der Winzerschule in Gumpoldskirchen. So reiften in den Kellern immer mehr und mehr Qualitätsweine. die Weine von Karl Mahr wurden sogar in Amerika getrunken und auf vielen Messen und Ausstellungen mit hervorragenden Preisen ausgezeichnet.

Um den Heurigen in Guntramsdorf bekannt zu machen wurden vom Weinbauverein immer wieder neue Aktivitäten gesetzt. So wurde zum Beispiel am Aschermittwoch 1933 zu einer billigen Vergnügungsfahrt mit der Aspangbahn zum „Heurigen“ in Guntramsdorf geladen. Oder für das Weinlesefest im August 1933 in Wien intensiv geworben. Heute sind die Jakobitage weit über die Grenzen des Ortes bekannt.

Heurigenhof
Haurerstrasse
Weinfest
Die steigende Bekanntheit des Guntramsdorfer Qualitätsweines ist nun vorprogrammiert.

Es wurden nicht nur die Weine verbessert, sondern auch die Schanklokale. Gab es früher noch sogenannte „Leutgebzimmer“ wo das Wohnzimmer des Hauers für kurze Zeit als Schankstube eingerichtet wurde, so wurde in den 60iger und 70iger Jahren begonnen optisch ansprechende und zum verweilen einladende Heurigenlokale zu bauen.
In Guntramsdorf findet man daher neben moderne, von Architekten gemütlich geplante Lokale, auch noch traditionelle kleine Heurigenlokal.
Kulinarische Schmankerln gibt es nicht nur im Weinherbst, wo speziell abgestimmte Menüs mit Weinbegleitung angeboten werden sondern begleiten den Gast das ganze Jahr. So wird neben Fisch, jahreszeitbezogene Gerichte bis zum Surschnitzerl auch noch das „Schmalzbrot mit Zwiebel“ angeboten.

Auf eine persönliche Bergrüßung in den gemütlichen Lokalen würden sich die „Guntramsdorfer Genusswinzer“ freuen.

Windradlteich
Windradlteich
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